Dieser Tage ist am Spazierweg zum Turm auf der Nordwestseite des Ohrsbergs eine dicke Buche umgestürzt. Sie blockiert zwar den Weg, aber zu Fuß kann man an dem Wurzelstock vorbei gehen. Da die Stelle mit erforderlichen Maschinen kaum zu erreichen ist, kann die Entfernung der Behinderung wohl noch ein paar Tage dauern.
Der Aussichtsturm auf dem Ohrsberg wurde im Jahr 1970 gebaut. Er ist ungefähr 17 Meter hoch und besteht aus Stahlbeton, der mit Sandsteinen verkleidet wurde.
Nachdem der Gemeinderat sich im September 1969 für den Bau des Turms entschieden hatte (ohne Gegenstimme, aber mit fünf Enthaltungen), stellte die Stadt Ende September 1969 den Bauantrag. Die Baukosten wurden auf 90.000 DM geschätzt. Bürgermeister Dr. Hermann Schmeißer kündigte damals an, dass über den Odenwaldklub Zuschüsse vom Land zur Finanzierung des Turms zu erwarten seien. Auf einem ersten Plan des Turms ist als Bauherr auch noch der “Odenwaldklub EV. Darmstadt” vermerkt. Zudem sei eine Spende in Höhe von 5.000 DM eingegangen, und außerdem werde sich der Verkehrs- und Heimatverein (heute Bürger- und Heimatverein) “mit einem ansprechenden Betrag” an den Kosten beteiligen, teilte Schmeißer weiter mit.
Die Baugenehmigung wurde am 19. März 1970 durch das Landratsamt erteilt. Baubeginn war im Juni 1970. Das Hauptgewerk wurde durch die Firma Michael Gärtner erledigt. Für die Zimmerarbeiten erhielt die Firma Deschner den Zuschlag, für die Schlosserarbeiten die Firma Neth. Für die Verkleidung des Turms mit Buntsandstein wurden Abbruchsteine von Gebäuden in der Innenstadt verwendet, unter anderem vom Gefängnis an der Friedrich- bzw. Bussemerstraße (heute Sparkasse), vom Schlachthaus unterhalb der Stadtmauer ( etwa auf Höhe Reha-Zentrum) und vermutlich auch von einer zuletzt als Gerbrinde-Lager verwendeten “Scheune” gegenüber dem Thalheimschen Haus an der Kellereistraße (heute Garagen der Polizei).
Am 30. Oktober 1970 wurde der Turm offiziell eingeweiht. Gekostet hat er schließlich über 140.000 DM.
Hier finden Sie vier Vorschläge für Fußwege zum Ohrsbergturm:
Fußweg von den Kerfenwiesen:
Der kürzeste und schnellste, aber auch steilste Weg. Am ehemaligen Vogelpark vorbei die Treppen hoch und dann auf dem Fahrweg bis zum Turm (ca. 370 Meter).
Fußweg vom Jahnplatz (Turnerheim):
Der Weg mit den besten Parkmöglichkeiten. Zwischen Turnerheim und Moschee geradeaus hoch bis man links zum Treppenaufgang vom ehemaligen Vogelpark her kommt, dann auf dem Fahrweg bis zum Turm (ca. 530 Meter).
Fußweg von der Friedrichsdorfer Landstraße (Friedhof):
Vom Parkplatz neben dem Friedhof den Weg aufwärts, an der nächsten Kehre nach Nordosten und wiederum an der nächsten Kehre nach Westen bis hoch zum Turm (ca. 800 Meter).
Fußweg von der Güterbahnhofstraße/Neuer Weg:
Hinter „Lumos/Autocrew Schmitt“ den ansteigenden Pfad hoch, an der nächsten Weggabelung rechts halten, und dann an der nächsten Abzweigung scharf rechts den Weg nach oben nehmen. Dieser führt in Serpentinen weiter hinauf, schließlich unter dem Turm vorbei, dann an der nächsten Abzweigung wieder rechts und über die beiden Holzbrücken zum Turm (ca. 1 Kilometer).
Auf der folgenden Karte sind alle vier Fußwege dargestellt:
Der Ohrsberg entstand vor über 150.000 Jahren als Umlaufberg. Der Neckar zog einst eine Schleife um den heutigen Berg, bevor er in sein jetziges Flussbett durchbrach und den Ohrsberg als Überbleibsel der Flussgeschichte stehen ließ. So konnte sich die Stadt am Neckar auch in das ehemalige Flusstal ausdehnen, und der Ohrsberg erhebt sich nun mitten in Eberbach. Dadurch kann er von fast allen Eberbachern und Gästen als nahe gelegenes Erholungsgebiet genutzt werden, und vom Aussichtsturm auf seinem 236 Meter hohen Gipfel hat man einen herrlichen Rundblick auf Eberbach und die Landschaft am Knie des Neckars.
Neueste Kommentare